In Zeiten der fortschreitenden Digitalisierung werden Technologien immer präsenter und dringen in alle Bereiche unseres Lebens ein. Mobile Geräte wie Smartphones sind ein ständiger Begleiter und immer mehr Alltagsaufgaben werden über das Internet abgebildet. Dieser Wandel findet so schnell statt, dass Politik, Rechtsprechung und Gesellschaft in gewisser Weise den Anschluss und Kontrolle darüber verlieren. Um sicherzustellen, dass die Nutzung digitaler Technologie fair und im Sinne des Einzelnen bleibt, wird häufig von Digitaler Souveränität gesprochen. Wir erklären dir, was Digitale Souveränität bedeutet und welche verschiedenen Aspekte sie umfasst. Ein Aspekt ist auch die Datensouveränität. Wir erklären dir, wie itsmydata dich dahingehend unterstützt.
Themen in diesem Artikel:
- Was bedeutet Digitale Souveränität?
- Welche Bereiche und Aspekte umfasst Digitale Souveränität?
- Datensouveränität als Teilgebiet der Digitalen Souveränität
- Digitale Souveränität, Datensouveränität und itsmydata
Was bedeutet Digitale Souveränität?
Wie bereits erläutert ist der Umgang mit digitalen Technologien sehr schnelllebig. Geschäftsmodelle werden zunehmend digital und ganze Wertschöpfungsketten werden automatisiert und digitalisiert. In den meisten Fällen bringt die Digitalisierung damit große Vorteile für uns Bürger. Prozesse werden schneller, einfacher und kostengünstiger. Allerdings bringen digitale Technologien auch gewisse Gefahren mit sich. Digitale Souveränität soll uns helfen, diese Gefahren abzuwenden und Kontrolle zu wahren.
Der Begriff Digitale Souveränität lässt sich leicht erklären, wenn man ihn in seinen zwei Bestandteilen betrachtet. Souveränität bedeutet die Selbstbestimmung eines Individuums, einer Gesellschaft oder eines Staates. Dies wiederum bedeutet, dass der entsprechende Akteur eigenständig und unabhängig Entscheidungen treffen kann. Digitale Souveränität kann somit verstanden werden als die Fähigkeit von Individuen, Unternehmen oder Staaten zur Selbstbestimmung im Digitalen Raum und im Umgang mit Digitalen Technologien. Dies bedeutet, dass du als Bürger – genau wie in der physischen realen Welt – möglichst alle Chancen und Risiken deiner Handlungen in der digitalen Welt abschätzen kannst und selbstbestimmt Entscheidungen treffen kannst.
Digitale Souveränität lässt sich auch dem Gebiet der Technologischen Souveränität unterordnen. Dieses ist noch weiter gegriffen und umfasst den souveränen Umgang mit allen möglichen Technologien. Ein weiterer Begriff, der in diesem Kontext oft benutzt wird, ist die informationelle Selbstbestimmung.
Welche Bereiche und Aspekte umfasst die Digitale Souveränität?
Grundlegend hat die Digitale Souveränität zwei Ausprägungsformen. Einerseits existiert die Anbietersouveränität, welche die selbstbestimmte Herstellung und Entwicklung von digitalen Technologien beschreibt. Hierbei sollen also Anbieter in keiner Weise eingeschränkt oder fremdbestimmt werden, sondern eigenständig über seine Entwicklung eines Produktes oder einer Dienstleistung entscheiden dürfen. Andererseits existiert die Anwendersouveränität. Hierbei geht es um die für die eigenen Anforderungen passende, unabhängige Auswahl und Anwendung digitaler Technologien.
Wir möchten dir nun ein paar Beispiele für Themen nennen, die im Zusammenhang zur Digitalen Souveränität stehen. Du wirst schnell erkennen, dass der Begriff Digitale Souveränität sehr vielschichtig ist. So können davon Individuen, Unternehmen oder sogar ganze Staaten betroffen sein.
Vendor Lock-in
Ein erstes klassisches Beispiel für Digitale Souveränität ist der sogenannte Vendor Lock-in. Dieser beschreibt die Abhängigkeit von einzelnen Herstellern in Bezug auf digitale Technologie. In diesem Fall kann ein Kunde – sei es ein Unternehmen oder eine natürliche Person – nicht ohne großen Aufwand eine verwendete digitale Lösung durch eine alternative Lösung eines anderen Anbieters auswechseln. Der Kunde ist somit in einer digitalen Technologie „gefangen“ und nicht mehr souverän in seiner Auswahl. Gründe für den Lock-in können Inkompatibilität mit anderen Technologien oder vertragliche Bedingungen sein. Ein Beispiel aus dem Alltag ist der Wechsel des Smartphone-Herstellers. Einige Hersteller erschweren es dir beispielsweise, deine Daten und Fotos auf ein Gerät eines anderen Herstellers zu übertragen. Dies kann dazu führen, dass du "gefangen" bist und deine Digitale Souveränität gefährdet ist. Es kann nämlich passieren, dass Hersteller diese Macht ausnutzen und ihre Preise anheben. Du verlierst dadurch die freie Wahlmöglichkeit und den fairen Zugriff auf das Produkt mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis.
Cloud-Computing
Auch eng im Zusammenhang mit dem Vendor Lock-in wird Cloud Computing diskutiert. Beim Cloud Computing nutzt man dezentrale Speicher- oder Rechenkapazitäten, sowie Softwarelösungen. Kunden können mittlerweile aus einer großen Anzahl an Cloud-Anbietern wählen. Einzelne Anbieter haben jedoch extra eigene Dateiformate und Schnittstellen eingeführt, die es dir sehr schwer machen den Anbieter zu verlassen und zu einen anderen Anbieter zu wechseln. Da auch zahlreiche Unternehmen Clouds für ihre IT-Infrastruktur nutzen, sind davon nicht nur Privatpersonen betroffen. Es wird daher aus Politik und Rechtsprechung gefordert, dass Cloud-Anbieter so aufgestellt sind, dass ein Wechsel des Anbieters immer leichter wird. Viele Anbieter ermöglichen dies auch und schaffen damit einen Weg zur Digitalen Souveränität.
5G und Huawei
Ein weiteres prominentes Beispiel betrifft sogar die Digitale Souveränität ganzer Staaten. Das chinesische Technologieunternehmen Huawei möchte sich am 5G-Mobilfunk-Ausbau in Deutschland beteiligen und an dem Versteigerungsverfahren für 5G-Lizenzen teilnehmen. Normalerweise gibt es im Deutschen Mobilfunkmarkt nur drei Anbieter, die ihren Sitz in Deutschland haben. Auf der einen Seite würde der Eintritt der Chinesischen Herstellers Huawei den Wettbewerb in Deutschland steigern und eventuell auch für kostengünstigere Produkte sorgen. Deutschland sieht in diesem Vorhaben allerdings auf Staats-Ebene seine Digitale Souveränität gefährdet, da im Einfluss Chinas die Möglichkeit für Überwachung und technologische Abhängigkeit gesehen wird. Huawei sieht dabei seine Anbietersouveränität angegriffen. Auf diesem Level geht es somit auch das Zusammenspiel von freiem Wettbewerb und gleichzeitig Verbraucherschutz - ein sehr politisches und komplexes Themengebiet...
Datensouveränität
Ein für dich persönlich sehr wichtiges Teilgebiet der Digitalen Souveränität ist die Datensouveränität. Datensouveränität beschreibt die Selbstbestimmung eines Individuums über den Umgang mit seinen personenbezogenen Daten. Dies bedeutet die Nutzung der eigenen Daten zu verstehen, zu kontrollieren, sowie Chancen und Risiken abschätzen zu können. Konkret bedeutet das, dass Du selbst die Kontrolle haben solltest, mit wem du welche personenbezogenen Daten teilst und wie sie verwendet werden. Ein wichtiger Rechtsrahmen für die Verarbeitung personenbezogener Daten ist die DSGVO. Sie gibt dir zumindest die rechtlichen Mittel, eine ungewollte Datenverarbeitung von Dritten zu verhindern. Jedoch scheinen dennoch viele Menschen die Kontrolle über ihre persönlichen Daten verloren zu haben…
Wie du siehst stellt Digitale Souveränität ein sehr breites Spektrum an Fragestellungen dar, die teilweise auf höchster politischer Ebene behandelt werden. Die Bundesregierung und die Parlamente der EU stehen dabei häufig in einem Zwiespalt. Auf der einen Seite gilt es den technologischen Fortschritt und die Digitalisierung voranzutreiben – auf der anderen Seite soll dies verantwortungsbewusst geschehen und nicht die Digitale Souveränität von Einzelnen, Gesellschaften oder Institutionen einschränken.
Digitale Souveränität, Datensouveränität und itsmydata
Nachdem du nun gelernt hast, dass Digitale Souveränität sehr viele Themen betrifft, fragst du dich vielleicht was itsmydata damit zu tun hat. itsmydata unterstützt dich auf deinem Weg zur Datensouveränität und schafft damit die Grundlage für deine digitale Souveränität! Viele digitale Technologien verarbeiten personenbezogene Daten von Dir. Häufig behandeln die Anbieter der Technologien, die du nutzt, diese Daten als ihr Eigentum. Jedoch handelt es sich um deine Daten! Dank der DSGVO hast Du das Recht von allen Unternehmen und Institutionen zu erfahren, welche personenbezogenen Daten sie von dir gespeichert haben und verarbeiten. Die Rechtsgrundlage dafür bildet Artikel 15 der DSGVO.
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