Mit der DSGVO wird versucht, unsere Daten so gut wie möglich zu schützen und dem Nutzer Rechte zu geben, um die Kontrolle über seine eigenen Daten zurückzuerobern. Doch gleichzeitig gibt es die Idee von Open Data, also offene Daten, die jedem zu jeder Zeit zur Verfügung stehen sollen.
Aber was genau hat das für einen Vorteil und um welche Daten handelt es sich dabei? In diesem Artikel erfahrt ihr, was es mit dem Begriff „open data“ auf sich hat, um welche Daten es sich dabei handelt und welcher Mehrwert sich daraus ergibt.
Was ist open data und wie unterscheiden sie sich von anderen Daten?
Als open data bezeichnet man Daten, die von jeder Person zu jedem Zweck ohne technische und rechtliche Einschränkungen genutzt, verbreitet und weiterverarbeitet werden dürfen. Wichtig ist nur, dass stets die Quelle bzw. der Urheber der Daten aufgeführt wird, wenn man die Daten weiterverwendet. Die drei wichtigsten Merkmale von open data sind:
- Freier Zugang und Verfügbarkeit: die Daten müssen frei nutzbar sein und die Gebühren für den Zugang zu jenen Daten sollten nicht mehr als die angemessenen Vervielfältigungskosten der angeforderten Daten betragen.
- Wiederverwendung und Weitergabe: Die Verwendung und Weitergabe der Daten muss ermöglicht sein, dafür sollten die Daten in einem maschinenlesbaren Format zugänglich sein.
- Universelle Beteiligung: Wirklich jeder muss in der Lage sein, von offenen Daten Gebrauch machen zu können, Einschränkungen auf beispielsweise bestimmte Nutzungszwecke sind demnach nicht erlaubt.
Die Idee bezieht sich vor allem auf Daten der öffentlichen Verwaltung, die für jeden von Interesse sind. Aber auch Datenbestände von Hochschulen und Non Profit Einrichtungen zählen dazu. Natürlich sind aber nicht alle Daten für die Öffentlichkeit bestimmt, für personenbezogene Daten gibt es beispielsweise in Art. 5 der DSGVO bestimmte Richtlinien und Regeln zur Verarbeitung.
Was gibt es für verschiedene Typen von open data?
Auch bei offenen Daten kann man nochmal unterscheiden in verschiedene Typen bzw. Arten. Nachfolgend sind ein paar Beispiele gelistet:
- Geodaten: frei zugängliche Geodaten über die Lage von Straßen und Gebäuden sowie über das Landschaftsbild und die Topographie ermöglichen das Erstellen von Karten.
- Kulturdaten: Dazu zählen Datensammlungen über kulturelle Werke und Artefakte (Titel und Autoren) sowie Daten, die öffentlich in Ausstellungen, Museen, Galerien und Bibliotheken zur Verfügung stehen.
- Wetter- und Umweltdaten: Neben der klassischen Wettervorhersage können Wetterdaten dazu genutzt werden das Klima besser zu analysieren und vorherzusagen und sogar Frühwarnsysteme für Naturkatastrophen zu entwickeln.
- Transportdaten: in nahezu allen Großstädten gibt es mittlerweile Apps und Anwendungen, die teilweise in Echtzeit über Fahrzeiten, Fahrpläne und Verzögerungen informieren.
- Finanzdaten: Hierunter fallen Haushaltsdaten wie die Einnahmen und Ausgaben oder aktuelle Informationen über die Situation auf dem Finanz- und Aktienmarkt.
- Wissenschaftliche Daten: Die Forschung stellt mittlerweile auch viele Daten, Studien und Ergebnisse öffentlich zur Verfügung, von der Medizin über die Zoologie bis hin zur Astronomie.
Welchen Mehrwert schafft open data?
Offene Daten können in vielen Bereichen von Vorteil sein. Das wohl bekannteste Beispiel ist die Wissensplattform Wikipedia auf der jedermann sein Wissen teilen kann und von dem Wissen anderer profitieren kann. Offene Regierungsdaten können die Transparenz gegenüber der Bevölkerung erhöhen, die Bürger haben so die Möglichkeit, einen Einblick in die Arbeit der Regierung zu bekommen. Dies kann das Verständnis für politische Entscheidungen erhöhen und bietet Partizipationsmöglichkeiten, somit wird also die Demokratie gefördert. Auch Unternehmen können von offenen Daten profitieren und beispielsweise neue Geschäftsmodelle erschließen. Das Prinzip der offenen Daten beseitigt das Hindernis zum Datenzugang und zur Datenverbreitung und kann so Innovationen fördern. Weiterhin kann es auch eine Möglichkeit bieten, dass Verbraucher durch die Einsicht in Umweltdaten ihr Verhalten überdenken und sich über die Auswirkungen bewusst werden.
Welche Argumente sprechen für und welche gegen open data?
Da die Generierung vieler der Daten, die als „open data“ gelten, durch öffentliche Gelder ermöglicht wurde, soll die Öffentlichkeit auch den Vorteil haben, diese Daten zu verwenden. Außerdem wird der Nutzen für die Allgemeinheit gesteigert, das beste Beispiel dafür ist wahrscheinlich Wikipedia. Auch die Forschung kann beispielsweise gefördert werden in dem die Wissenschaftler von den Forschungen und Ergebnissen profitieren, die frei zur Verfügung stehen. Für uns als Nutzer und Bürger ergibt sich die Möglichkeit sich über alle möglichen Sachverhalte frei zu informieren und wir können so manche Zusammenhänge, Zahlen und Fakten besser nachvollziehen.
Natürlich gibt es aber auch Argumente, die gegen offene Daten sprechen. Der Urheber der Daten möchte gegebenenfalls seine Daten nicht öffentlich zur Verfügung stellen und Gewinn durch seine Arbeit erzielen. Ein weiteres Problem kann sein, dass falsche Informationen in Umlauf geraten, wenn jeder Zugriff und Einfluss auf die Daten nehmen kann oder dass die Daten sogar missbraucht werden. Beispielsweise kann jedermann einen Wikipedia Eintrag verfassen, das Risiko für Falschangaben ist dabei allerdings relativ hoch. Auch im Hinblick auf die Datenschutzgrundverordnung können Probleme auftreten, wenn die Daten beispielsweise nicht ausreichend anonym sind.
Was ist closed data?
Es gibt verschiedene Ansätze, den open data Ansatz zu erschweren, diese Mechanismen fallen dann unter den Begriff closed data. Der freie Zugang und die Verwendbarkeit der Daten kann zum Beispiel durch Urheberrechte, Patente und Lizenzen beeinträchtigt werden. Zudem kann man die Verfügbarkeit blockieren, indem man die Daten nicht digitalisiert, also beispielsweise in Papierform archiviert oder indem man den Zugang zu den Dokumenten kostenpflichtig macht.
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Open Data ermöglicht es uns, öffentliche Daten zu nutzen und zu kontrollieren. Aber auch über unsere eigenen persönlichen Daten können wir heutzutage die Kontrolle gewinnen, denn anders als die offenen Daten gehören unsere personenbezogenen Daten wirklich nur uns. Die DSGVO gibt dem Nutzer das Recht, die Daten zu löschen, zu korrigieren und einzusehen. In Art. 5 der DSGVO
ist beispielsweise die Verarbeitung personenbezogener Daten geregelt und mit Artikel 15 der DSGVO kannst du als Nutzer eine Auskunft über deine Daten erhalten. Diese Auskunft ist eine sogenannte Selbstauskunft und gibt dir an, welche Daten das jeweilige Unternehmen über dich gespeichert hat. Registriere dich kostenlos bei itsmydata und gewinne die Kontrolle über deine Daten https://portal.itsmydata.de/signup.